In unserem Vereinsnahmen findet sich der Name "Admiral Scheer", ein berühmter Name mit Wurzeln in Hanau.
Carl Friedrich Heinrich Reinhard Scheer (* 30. September 1863 in Obernkirchen; † 26. November 1928 in Marktredwitz) verlebte seine Jugend- und Schuljahre in Hanau; der Vater, Prof. Julius Scheer war Oberlehrer an der hiesigen Realschule; die Mutter war die Tochter des Frankfurter-Tor Mühlenbesitzers Reinhard, Marie Katharina Reinhard. Nach dem Abitur ging Scheer im Jahre 1879 zur Kaiserlichen Marine und sollte der bekannteste der zehn aus Hanau stammenden Admiräle werden.
Im Mai 1916, führte er als Vizeadmiral die deutsche Hochseeflotte in die Skagerrakschlacht, der größten Seeschlacht der Kriegsgeschichte, in welcher diese, gegen einen um das vielfach überlegenen Gegner, bravourös bestand. Nach der Seeschlacht wurde Scheer hoch geehrt; wurde am 6. Juni 1916 zum Admiral befördert und erhielt den Orden Pour le Mérite, avancierte später zum Flottenchef und wurde 1918 Chef der deutschen Seekriegsleitung. Reichspräsident Paul von Hindenburg wollte Scheer zu seinem Nachfolger machen, jedoch verwehrte sein früher Tod ihm diese höchste Ehre. Reinhard Scheer hatte sein Leben und Wirken mit Mut und Entschlossenheit Deutschland gewidmet. (Quellen: u.a. Wikipedia und mit freundlicher Genehmigung von Jens Arndt, Experte für Hanauer Militärgeschichte)
Reinhard Scheer ist seit Juli 1916 Ehrenbürger der Stadt Hanau. Außerdem wurde am Wohnhaus der Scheers eine große Bronzetafel mit der Inschrift: „Dem Sieger vom Skagerrak“ angebracht und nacheinander zwei Straßen nach ihm benannt. Zwischenzeitlich wurden die Straßen umbenannt. Sie heißen jetzt Brüder-Grimm-Straße und Stresemannstraße (Quelle Jens Arndt).
Darüber hinaus findet sich im historischen Museum Hanau Schloss Philippsruhe eine von dem Bildhauer August Gaul geschaffene Büste des Admirals Reinhard Scheer. Eine weitere Büste des Hanauer Bildhauers Jäger gehört ebenso wie einige Gemälde mit dem Konterfei des Admirals zum Museumsbestand.
Ein Blick zurück in die Geschichte zeigt uns auch den Panzerkreuzer Admiral Scheer. Das Panzerschiff Admiral Scheer, Admiral Scheer, von 1934 bis 1945 im Einsatz, war das zweite Schiff der Deutschland-Klasse der Kriegsmarine.
Mehr dazu u.a. hier https://de.wikipedia.org/wiki/Admiral_Scheer
Auch die Bundesmarine widmete den Namen Scheer einer Fregatte (F 216), welche als Schulschiff der Marineortungsschule, im Jahre 1959 in Bremerhaven in Dienst gestellt wurde und acht Jahre lang ihren Dienst versehen hatte, bis sie 1967 aus dem Dienst entlassen wurde.
Die Marinekameradschaft Hanau 1953 e.V. wurde im Januar 1925 erstmalig gegründet und am 03.08.1953 wiedergegründet. Der Verein bekennt sich zum Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und der dort verankerten Staatsform. Sie verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke. Der Verein ist mit Freistellungsbescheid als Gemeinnützig anerkannt.
Aus der Chronik der Marinekameradschaft Hanau u.U. von 1953 e.V. „Admiral Scheer"
(Quelle: Festschrift 50 Jahre MK Hanau)
Am 15. Januar 1925 gründete sich der „Marine- und Kolonialtruppenverein filr Hanau und Umgebung" im Hotel „Zum Riesen".
Im Kalenderjahr 1914 bestand der „Deutscher Flottenverein, Ortsgruppe Hanau". Uber diese Gruppierungen gibt es ebenfalls keine Informationen mehr.
Auch nach dem Krieg waren dieselben Motive — Pflege von Kameradschaft, Tradition und das gemeinsame Erleben der See — aus dem Kreise ehemaliger Marineangehoriger ausschlaggebend urn sich wieder zu einer Kameradschaft zusammen zu schlieBen. In der Gastwirtschaft „Zur Hoffnung" traf man sich bei dem ehemaligen Kameraden Ernst Schumm und am 03. August 1953 hoben 15 Kameraden die „Marinekameradschaft Hanau" aus der Taufe.
Entsprechend der Satzung des Vereins werden diese gemeinnützigen Aufgaben verfolgt
- Förderung und Pflege des Wassersports
- Unterstützung der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger
- Unterstützung der Marinejugend
- Förderung des Interesses der Jugend für die Marine und Schiffahrt
- Völkerverständigung durch die Pflege bestehender und zukünftiger Partnerschaften
- Förderung von Patenschaften zur Bundesmarine und der Handelsmarine
- Unterstützung der Kriegsgräberfürsorge
- Unterstützung der Marine - Ehrenmals in Laboe
Historie der Marine-Vereine in Hanau
Marine-Vereine im Jahre 1912
"Deutscher Flotten-Verein", Ortsgruppe Hanau
Vorsitzender: Geheimer Kommerzienrat Otto Hosse
"Flottenverein", Ortsgruppe Kesselstadt
Vorsitzender: Rudolf Peter
Vereinslokal "Zum Schwanen"
Marine-Vereine im Jahre 1925
"Marine und Kolonialtruppen-Verein Hanau und Umgebung"
Vorsitzender: Hermann Ohl, Leipziger Straße 57
Treffen jeden 2. Montag im Monat im Restauren Reiß - Rosenstraße 17
Marine-Vereine im Jahre 1953
"Marinekameradschaft Hanau"
Vorsitzender : Rudolf Peter
Vereinslokal "Zur Hoffnung"
Seit dem Jahre 2000 trägt die Kameradschaft die Namensbezeichnung:
Marinekameradschaft Hanau u.U. von 1953 e.V. "Admiral Scheer"
Quelle: Jens Arndt, Hanauer Militärhistoriker, 2023